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ZWINGER
Galerie |
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Mansteinstrasse 5 |
10783 Berlin |
+49-30-28 59 89 07 |
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Erik Steinbrecher
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1 |
2 |
1 2 3 |
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Opening: Friday, 2022, 1st
April from 8 to 10 pm |
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Exhibition: 2nd April to 28th May |
Opening hours: Tuesday to Saturday,
12 am to 6 pm |
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Der Titel der
Ausstellung (der mir gut
gefällt) verrät nicht viel über das, was zu sehen sein wird. Geht es
mehr um Rhythmisches (eins, zwei, chachacha) oder sollte man die
Zahlenfolge als Koordinaten verstehen.
Ständig kracht’s. Es geht vorwärts. Was, ist erstmal sekundär. Ein
früherer Titel hiess: Schluss mit Öko. Das war auch ein Anfang.
Jetzt verstehe ich: Auf 3 gehts los. Immer wieder. Dem
entspricht die
ungeheure Vielfalt Deiner künstlerischen Produktion. Blättert man durch
die große Zahl Deiner Kataloge und publizierten Hefte (bei 50 habe ich
aufgehört zu zählen) bekommt man nicht etwa einen Überblick sondern
verliert ihn vollends. Vermutlich steckt dahinter keine Strategie
sondern ist Ausdruck der früher erwähnten sich ständig verändernden
Bewußtseinslage. Dennoch gibt es einen Wiedererkennungseffekt. Aber
worin besteht der?
Zu unserem Termin mache ich ein paar Figuren parat, einen Kopf, Taschen
mit Unterwäsche und Krawatten, Wandbleche und Neons, sowie einen
Lautsprecher.
Vielleicht kommt noch die aufblasbare Seele dazu.
Du beobachtest nicht nur, sondern Du bearbeitest die
Dingwelt, die Dir
auffällt oder auf Dich einstürmt. Und dies auf eine merkwürdige Weise.
Vielleicht ist das das Spezielle. Ein bloßer Sound ist das nicht. Und
wenn Du Dich als jemanden bezeichnest, der „spekuliert“ (vielen Dank
für die Hinweise zur Definition des Begriffs): Betrachtest Du Deine
künstlerisches Tun als Vorarbeit um zu philosophischen Erkenntnissen zu
gelangen?
Du erinnerst Dich an die Aktion mit der prallen Luftmatratze. Ich hatte
sie mit einem Messer aufgespiesst. Das war einmalig.
Schade, dass wir das nicht gefilmt haben. Tolle
Performance.
Du weisst, in den braunen Notdurftbehälter kippte ich damals rote und
grüne Tinte. Das Resultat war eine blau-schwarze Tunke. Ein Wunder für
mich.
Du kannst das wiederholen. Sowohl von der grünen als
auch von der roten
Tinte stehen hier noch unbenutzte Fläschchen. Ein Versprechen. Außerdem
gibt's noch ein ungeöffnetes Päckchen mit Insektenfänger, die nicht zum
Einsatz kamen.
Das remake einer Veranstaltung wäre das. Null Evolution sozusagen.
Ja, und je häufiger die Wiederholung, desto bedeutsamer
wird das
Projekt. Aber belassen wir es für diesmal beim 1, 2, 3. Du hast ja
einiges in Planung: Figuren, Köpfe, Unterwäsche, Bleche usw. Gibt es
einen inneren, gleichsam subkutanen Zusammenhang? Wie kommst Du vom
einen zum anderen?
Es ist der Körper. Ein Neon heisst: Ich als Strich. Ein anderes:
Grosser Hintern. Eben habe ich einen Holzkopf von Ewald Mataré wieder
gesehen - ohne Gesichtszüge. Kennst Du den?
Jeder Körper ein Neuanfang?
Die Serie: Roter Kopf, Grosser Roter Kopf und Sehr Grosser Roter Kopf
fängt nie wirklich an und hört auch nicht auf.
Die roten Köpfe kenne ich nicht. Auch nicht den Kopf
von Mataré. Die
Styroporköpfe, die öfter bei Dir Verwendung fanden, haben auch keine
Physiognomie. Und an die Gesichter der Mannequins kann man sich auch
nicht erinnern.
Bei den roten Köpfen handelt es sich um lackierte Blechkasten, in denen
man sich spiegeln kann. ER und ER2 haben Gesichter, maskierte immerhin.
Das Foto, das Du eben geschickt hast - ist schon die
halbe Ausstellung?
Das Bild mit der Kopfstütze ist prächtig. Die Wand mit den
Lichtreflexionen erinnert an die großen Bleche, die ebenfalls
irisierende Oberflächen aufweisen.
Über Ordnung und Unordnung können wir ja später Mal sprechen.
Und auch darüber, wie es zu Entscheidungen kommt.
Bewußt, kalkuliert,
einem Konzept oder einer Idee folgend - oder intuitiv, zufällig. Lieber
intuitiv, das birgt Überraschungen.
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