Die Ausstellung
Bilder Kleider Texte von Käthe Kruse variiert eine Installation
aus dem Jahr 2009. Damals zeigte die Künstlerin eine Reihe
von Videofilmen ihrer Reisen nach Bhutan (1996) und in die USA (1999),
die sie paarweise gruppierte und mit eigenen, biografischen Texten
unterlegte. Zu erleben war ein schwindelerregender Mix aus visuellen
Eindrücken und erzählten Geschichten:
Eine U-Bahnfahrt
wird zur Plansequenz mit der die Stadt Chicago in einer waagrechten
Bewegung abgetastet wird. Im Kontrast dazu steht der Verkehrspolizist
auf einer Kreuzung in Thimphu, der seine Arbeit als tänzerische
Performance gestaltet und den Blick des Beobachters bannt. Ergänzt
wird dieses Vexierbild durch die Stimme der Künstlerin, die
den Kotbusser Damm zwischen Kreuzberg und Neukölln entlang
geht, detailliert Namen und Angebote der Geschäfte und Lokale
aufzählt und damit eine in der Methode einfache aber doch unkonventionelle
Sozialstudie abliefert.
Der "Bummel"
über den Kottbusser Damm "spitzt die kulturelle und sozial
differente Urbanität der 'fremden' Städte zwischen Faszination,
Wunschbild und skeptischen Abstand zu und macht das Prinzip deutlich,
über die persönliche Beobachtung, durch die eigenen Lebensumstände
hindurch ein Bild der Welt zu zeichnen" (Hanne Loreck).
In der Galerie zeigt
Käthe Kruse eine Auswahl von Bildern, die sie den Videofilmen
am Computerbildschirm fotografisch abgenommen hat. Sie hält
auf diese Weise zufällige Momente der Filmbewegungen in stehenden
Bildern fest.
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