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GUNTER RESKI
ALEXUELL
15. November 2008 to 10. January 2009
 
Reski   Gunter Reski
 

Der Titel der Ausstellung hat zu tun mit einem leicht lästigen Telefonanruf einer Promotionagentur. Diese wollte bei Berliner Bürgern testen, ob der neue Berlin-Slogan auch für seine Bewohner motivierend klingt, also nicht zum sofortigen Verlassen der Stadt führt. "Be Berlin" oder "Sei Berlin" hat wahrscheinlich bei mir als Einzelfall kein ungebrochen freudiges Echo ausgelöst. Soviel essentielle Redundanz geht leicht einher mit schluckender Fassungslosigkeit. Unbewusst roch ich schnell den kleinen faulen Braten, künftig neben überfordertem Mieter, TV-User, Schwimmbadbenutzer undsofort auch noch mal eben im Notfall eine komplette Stadt angemessen zu repräsentieren, und das mit meinem diffusen Gensatz? Das heißt schon mal mental tageweise für den kompletten Schienenersatzverkehr einspringen. Die Dame am Telefon wusste da schon, sie hatte nicht unbedingt den richtigen am Apparat, war jedoch schnell bereit, ihr Gegenüber produktiv einzubeziehen. Wenn man schon in so einen leidigen Verbalaustausch verwickelt ist, sei es auch nur aus rhetorisch-sportiven Gründen, und der Callcenter-Controller hört sowieso mit. Also, klar, Sie können natürlich auch selber Vorschläge machen, sehr gern sogar! Aah, und wieviel von was gibt's dafür? Nein .. ähem, Vergütung eher keine. Kleiner Gedenkstein oder temporärer Straßenname wenigstens? Soweit sind wir noch nicht, eigentlich schöne ... Das signifikante Missverhältnis zwischen einer Werbeagentur, die für Namen wie "Schrawumms oder Treetouch" des neuen Hybrid-Toyotas völlig zu Recht drei Mille einsackt und meiner angewählten zufallskreativen Festnetznummer, hat mich freundlich aber behend auflegen lassen.

Der kleine Ehrgeiz, wenn schon nicht den Schienenersatzverkehr dann wenigstens die Berliner Partytourismusbranche zu stabilisieren, war natürlich doch wachgekitzelt. Also noch eine dieser verschleppten Assoziationsketten an den Hacken. Kurzum wegen zu langer Einleitung, zu kurzer Schluss: Als ich schon knapp hundert Plakate im Straßenbild mit dem besagten Slogan passiert hatte, fiel mir schlussendlich aber zu spät einfach "alexuell" ein. Falls noch mal ein neues Ostberlin von der historischen Schippe springt, passt das eh besser. Ich bin bereit. Mit der Ausstellung hat das weiter nichts zu tun. Und heute besser ohne Nase raus.

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