Bis zu deren Auflösung
1987 war Käthe Kruse Mitglied der Performance-Gruppe "Die Tödliche
Doris" (Musée d'Art Modern, Paris, 1982 - Documenta 1987
- MOMA, New York, 1987), die sich durch einen überdisziplinären
künstlerischen Ansatz auszeichnete. Diese Vielfalt der Medien
und Genres ist auch im Werk von Käthe Kruse als Solokünstlerin
bestimmend geblieben, erfuhr dabei aber eine ganz eigene Ausprägung.
Die aktuelle Ausstellung "Stofflandschaften"
versammelt Arbeiten, deren thematischer Hintergrund sich herleitet
aus den vielen Reisen der Künstlerin: Kalifornien, New York,
Island, Frankreich, Italien, Schweiz, Polen, Türkei, Bhutan,
Japan: Die fotografischen Notate und Skizzen von diesen Orten sind
das Material für einen überbordenden Bilderkosmos.
In den "Ausschneidebildern" werden
zwei Motive übereinander gelagert: Das eine grafisch reduziert,
als große Form aus der blau-monochromen Leinwand geschnitten,
und das zweite als Fotoleinwand dahinter montiert. Die Aussparung
des vorderen Bildes gibt den Blick ausschnitthaft auf das Dahinterliegende
frei. Das gleichzeitige Freilegen und Abdecken spiegelt die Erfahrung
des Reisenden, der seine Beobachtungen macht, aber die Geheimnisse
des Fremden nicht wirklich ergründet.
Die Serie der "Kleinen Stofflandschaften"
besteht aus hunderten von kleinformatigen Bildern auf halbtransparenter
Fotoleinwand, die wandfüllend installiert wurden. Hier mischen
sich die Reisemotive mit privaten Momentaufnahmen und fächern
ein phantastisches Kaleidoskop von Themen, Strukturen, Details und
Farben auf.
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